Wort zum Tag
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ERF Plus
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Veröffentlicht am:
3/19/2025
Kategorie:
Andachten
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Wort zum Tag
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Du sollst nicht stehlen
Kennen Sie den Witz vom Pfarrer und seinem Apfelbaum? Jedes Jahr verschwinden nachts immer Äpfel, bevor er sie ernten kann. Genervt stellt er ein Schild auf: „Der liebe Gott sieht alles!“ Am nächsten Morgen fehlen noch mehr Äpfel. Entrüstet liest er das Schild: „Der liebe Gott sieht alles!“ Doch darunter hat jemand geschrieben: „Aber er verrät uns nicht!“
Das Gebot: „Du sollst nicht stehlen“, habe ich schon als Kind gelernt. Doch reicht es, das Gebot nur auswendig zu kennen? Wo beginnt Stehlen? Nur dann, wenn ich jemandem schade? Heute sprechen wir von klauen, stibitzen, mopsen, mitgehen lassen, rauben, spicken, organisieren und vielem mehr. Das hebräische Wort „ganab“ für Diebstahl prägte unser deutsches Wort „Ganove“ und beschreibt stets kriminelles Verhalten.
Doch Stehlen zeigt sich auf viele Weisen. Es passiert nicht nur, wenn ich fremdes Eigentum mitnehme. Ich stehle auch, wenn ich mehr fordere, als mir zusteht. In der Werkstatt durch schlechte Arbeit, in der Firma durch das Mitnehmen von Arbeitsmaterialien. Ebenso unvertretbar sind nach meiner Überzeugung übermäßige Gewinne und Managergehälter, die mit Entlassungen von Mitarbeitenden einhergehen – ethisch wie wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen.
Ist es nicht auch eine Form geistigen Diebstahls, wenn in Schule und Uni abgeschrieben wird oder Ideen für WhatsApp-Status oder Predigten im Wortlaut ohne Quellenangabe übernommen werden? Die Bibel erwähnt dies im Buch Jeremia, Kapitel 23: „Die einander meine Worte stehlen.“ Bestehle ich nicht auch Gott, wenn ich ihm meine Zeit oder Mitarbeit verweigere und ihm z. B. nicht den zehnten Teil meines Geldes gebe? Auch Mobbing stiehlt – Chancen, Ansehen, Selbstwert und Weiterentwicklung.
Gott spricht klar: „Du sollst nicht stehlen.“
Als Gott die zehn Gebote gab, befand sich Israel im Wandel. Viehdiebstahl war ein großes Problem und bedrohte das Leben vieler Nomaden. Das Gebot fordert: „Nimm deinem Nächsten nicht die Lebensgrundlage, die Würde oder den Selbstwert.“
Luther formulierte es im kleinen Katechismus so: „Wir sollen unserem Nächsten sein Gut und Nahrung helfen bessern und behüten.“ Zwei Grundsätze stehen dabei im Mittelpunkt:
Gott möchte Leben – auch dieses Gebot ist ein Angebot, dass mein Leben besser wird. Schon kleine Unehrlichkeiten belasten nicht nur mein Gewissen, sondern auch meine Beziehung zu Gott und anderen. Dabei zählt für Gott nicht, was ich besitze, sondern wer ich als Mensch bin.
Das Gebot: „Du sollst nicht stehlen“, entfaltet seine ganze Tiefe im Licht von Jesu Tod und Auferstehung. Am Kreuz erlitt Jesus unschuldig den Tod, doch durch seine Auferstehung verwandelte er diesen Verlust in neues Leben und schuf eine Verbindung zu Gott. Bis heute lädt Sie Jesus ein, seine Liebe anzunehmen zu teilen, großzügig zu geben und einander zu helfen.
Brauchen Sie dazu Ideen? Manche Menschen stellen eine Kiste mit Dingen vor ihr Haus und schreiben „Zu verschenken“ darauf oder kennzeichnen ausgewählte Webseiten mit „Bediene dich gerne“-Button. Besonders schön finde ich die Aktion „Apfelbäume mit gelbem Band“ – das bedeutet „nimm so viel - wie du willst!“
Autor: Monika Scherbaum
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